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SEPTEMBER-HELD: AMSEL

Amsel, Drossel, Fink und Star – und die ganze Vogelschar. Heute geht es allerdings nicht um die ganze Vogelschar, sondern wir stellen unser Fernglas auf die Amsel scharf. Wusstest du, dass die Amsel auch Schwarzdrossel genannt und im Englischen sogar blackbird heißt? Wer steckt hinter diesem wunderschönen schwarz-schimmernden Federkleid und dem melodiösen Trällern?

Einer Überlieferung zufolge sind in Norditalien die letzten drei Tage im Januar die kältesten des Jahres, die so genannten „Amseltage“. Der Legende nach versteckte sich vor langer Zeit eine Amsel in einem Kamin, um Schutz vor der Eiseskälte zu finden. Durch den Rauch und Ruß verfärbte sich das damals angeblich weiße Federkleid schwarz - seitdem kommen alle Amseln schwarz zur Welt.

Doch es gibt noch viel mehr über die Amsel zu entdecken – ob wirklich alle Amseln schwarz sind, ob sie ein Stand- oder Zugvogel ist und was Amseln am liebsten schnabulieren verraten wir dir in der aktuellen September-Ausgabe.

Gibt es die Amsel allein in Deutschland oder wo ist sie noch zu Hause?

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Auch wenn die Amsel für uns ein typisch heimischer Singvogel ist, ist sie doch fast weltweit zu Hause -  nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Nordafrika. Und sogar im schönen Australien und Neuseeland wurde die Amsel bereits eingebürgert. Denn selbst die Auswanderer wollten auf ihr geliebtes Amselgezwitscher am Morgen in der weiten, weiten Welt nicht verzichten, verständlicherweise!

Wusstest du, dass die Amsel ein wagemutiger Vogel ist? In Deutschland gehören sie nämlich zu den Teilziehern, das heißt drei von vier Amseln nehmen das Risiko eines eiskalten Winters in Kauf. Warum? Mit aller Kraft möchten sie ihr Revier halten, damit sie sich im Frühjahr die bezaubernsten Weibchen aussuchen können. Denn so viel männlicher Mut zieht bei den Ladies! Im Gegensatz dazu bekommen unsere nordeuropäischen Amselfreunde im Winter kalte Füße - bis zu 90 Prozent zieht es in wärmere Gefilde. Im Süden hingegen gehören die Amseln zu den Standvögeln, sie bleiben das komplette Jahr an einem Ort. Ob die Vögel bleiben oder weiterziehen liegt dabei übrigens an ihrer erblichen Veranlagung. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich auch lieber die kalte und dunkle Jahreszeit im sonnigen Süden verbringen. Und worauf fliegst du? Winter Wonderland oder laue Sommerabende?

Black Beauty – nicht nur schwarze Pferde verzaubern!

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Wie sieht die typische Amsel aus? Das ist einfach: alle Amseln haben ein wunderschönes schwarzes Gefieder, einen markanten gelb-orangenen Schnabel und gelbe Augenringe. Pustekuchen – falsch gedacht! Nicht alle Amseln – denn das schöne schwarze Gefieder wird nur von den männlichen Amseln getragen.

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Die weiblichen Amseln sind etwas zurückhaltender und tragen ein schlichtes, dunkelbraun-gräuliches Federkleid mit einer braun gefleckten Brust und haben einen braunen Schnabel. Mit diesem Aussehen können sich die Weibchen während der Brutzeit fast unsichtbar machen, da sie so in ihrem Nest mit der Umgebung verschmelzen und für Fressfeinde nur schwer zu erkennen sind. Was erst ungerecht scheint, ist ganz schön clever durchdacht von Mutter Natur!

Und wie groß wird eine Amsel? Mit einer Länge von 24-26 cm und einer Flügelspannweite von ca. 38 cm zählt die Amsel zu den größten heimischen Singvögeln. Das beweist auch ihr Gewicht, denn mit ihren 110 Gramm wiegt sie 11 Mal so viel wie eine kleine Blaumeise mit ihren gerade mal 10 Gramm. Trotzdem ist die Amsel ein flotter Flieger: sie schafft eine Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h. Amseln können außerdem bis zu 10 Jahre alt werden! Wahnsinn, oder?

Der frühe Vogel fängt den Wurm!

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Amseln sind Frühaufsteher – sie stehen bis zu 30 Minuten vorm Sonnenaufgang auf – um ihr Revier zu markieren aber auch, um die besten Würmer zu erwischen! Als Weichfutterfresser suchen Amseln ihre Nahrung bevorzugt am Boden, wo sie unter Laub und Rasenflächen nach Leckereien suchen. Neben Käfern, Regenwürmern und kleinen Schnecken schnabulieren Amseln sehr gerne Obst in Form von Beeren und Äpfeln. Oft sieht man sie mit schrägem Kopf kurz innehalten – dann lauschen sie, ob Würmer oder Insekten in der Nähe sind.

Dank der länglichen, schmal zulaufenden Form ihres Schnabels, der auf den Verzehr von weichem Futter ausgelegt ist, sind Erdnüsse oder andere knackige Knabbereien nichts für sie. Amseln freuen sich dafür umso mehr über mit Fett getränkte Hafer- und Getreideflocken, sowie Streufutter mit Insekten und Beeren. Mjami! Auch zerbröselte Meisenknödel und weitere Fett-Körner-Mischungen werden liebend gern am Boden gefressen. Das Fett ersetzt die tierische Kost und schützt darüber hinaus die Körner vor Nässe.

Amseln sind kleine Rowdies, denn beim buddeln nach frischer Beute sind Amseln nicht zimperlich, zum Leidwesen vieler Gartenbesitzer. Doch sieh es positiv, neben einem umgegrabenen Garten gibt es gleichzeitig eine kostenlose Reinigung deiner Dachrinnen, denn die darin enthaltenen weichen und klebrigen Blätter eignen sich wunderbar für den Nestbau.

Ei, Ei, Ei, was seh ich da

Amseln sind treue Seelen. Nachdem sie gegen Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif werden, führen sie danach meist für mehrere Brutperioden eine monogame Beziehung.

Ihr kuscheliges Nest bauen Amseln am liebsten im Schutz dichter Hecken oder Sträucher, alternativ auch in berankten Efeu-Fassaden. 2-3 Mal im Jahr brüten Amseln zwischen März und Juli und legen jeweils bis zu fünf wunderschöne, faszinierende blaugrünliche Eier, die etwa zwei Wochen lang vom Weibchen bebrütet werden.

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Sind die kleinen Piepmätze geschlüpft, bleiben die Nesthocker weitere zwei Wochen, um sich von beiden Elternteilen von vorne bis hinten verwöhnen zu lassen. Und selbst nachdem die Jungvögel eigentlich schon fliegen können, werden die sogenannten Ästlinge noch weitere zwei Wochen von ihren Eltern versorgt. Mit täglich ca. 16 Gramm Nahrung pro Küken ist es kein Wunder, dass die Eltern auch im Frühjahr und Sommer deine Unterstützung  benötigen. Puh, schlepp du mal jeden Tag ¾ deines Körpergewichts - nur um deine Kinder zu versorgen!

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Warum singen Vögel eigentlich?

Der Gesang der Amsel ist vielen Menschen sehr vertraut und gilt als melodiös, abwechslungsreich und erfinderisch. Man unterscheidet beim Gesang zwischen verschiedenen Liedern:

Den Reviergesang hört man vom Männchen während der Brutzeit sowohl in den Morgen- als auch in den Abendstunden. Obwohl die Töne so friedlich klingen, sind sie doch eine Warnung an die Rivalen – Schnabel halten, dieses Revier ist schon besetzt! Damit auch wirklich jeder diese Warnung hören kann, sitzen die Männchen beim Trällern gern auf einem Hausdach, einer Antenne oder einem hohen Baum und singen bis zu 30 Minuten lang.

Und da die männlichen Amseln solche gewaltigen Stimmtalente sind, haben sie noch mehr Songs auf Lager:

  • Sie trillern zur Balz, um die Weibchen zu beeindrucken. Dabei sind sie seeehr ausdauernd – morgens sind sie schon einer der ersten und abends gehören sie oft zu den letzten Sängern.
  • Haben sie ein Weibchen überzeugt, flöten sie ein fröhliches Lied, während die Weibchen fleißig am Ackern sind und ein Nest bauen. Unterbrechen Sie den Nestbaugesang, ist Gefahr im Anmarsch. Achtung, versteckt euch!
  • Und ist das Weibchen endlich am Brüten, vertreibt er ihr die Zeit mit schönem Brutgesang. Ein richtiger Kavalier, der kleine Amselherr!

Doch es singen nicht nur die Männchen. Auch die Weibchen lassen ihre Schnäbel erklingen, beispielsweise beim Nestanflug oder wenn sie durch den Gesang der Männchen angeregt sind.

Darüber hinaus sind die Warnrufe der Amsel ebenfalls bekannt. Mit dem typischen „Tixen“ warnen Amseln ihre Artgenossen vor gemeinsamen Feinden aus der Luft oder auf dem Boden, wie Falken oder Katzen.

Damit sich Partner und Familienangehörige auch jederzeit und überall wiedererkennen, hat jede Amsel in der Stimme individuelle Unterschiede.

Wie verbringen Amseln am liebsten ihren Tag und vor wem haben sie Angst?

Amseln gehören zu den tagaktiven Vögeln. Die Nacht verbringen sie gemeinsam mit Familie und Freunden an einem gemeinsamen Schlafplatz - meist zu Hunderten versammeln sie sich in einer dichten und ruhigen Hecke im Garten oder auf Friedhöfen.

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Ein idealer Amselgarten enthält dicht belaubtes Gebüsch, Obstbäume, Beerensträucher und Rasenflächen. Besonders gern werden außerdem Wasserstellen angenommen, denn Amseln lieben es zu baden – komischerweise am allerliebsten bei Regen.

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Bei einigen Greifvögeln stehen die Amseln als Leckerbissen auf dem Speiseplan. Insbesondere gegen Sperber und Falken haben sie aufgrund der hohen Fluggeschwindigkeiten kaum eine Chance. Während der Brutzeit haben Amseln vor Eichhörnchen und Elstern Angst, denn die Fieslinge rauben gerne ihre Nester aus und mögen deren kleinen blaugrünen Eier besonders gern. Um es ihnen schwerer zu machen, bauen sie sich daher jedes Mal wieder ein neues Nest.

Auch wenn unsere heimischen Amseln keine Zugvögel sind, im südlichen Europa landen Amseln und weitere Singvögel immer noch als Delikatesse auf dem Teller.

 

Wie überwintern unsere anderen heimischen Vögel?

Gute Frage! Denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Arten. Gehen oder bleiben ist dabei die zentrale Entscheidung, die jedes Vögelchen vor Wintereinbruch fällen muss.

Fernweh

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Viele Vögel fliehen vor der Kälte und machen sich fröhlich zwitschernd bereits im Herbst auf den Weg Richtung Süden (sog. Zugvögel oder Strichvögel). Storch,  Nachtigall und Rotkehlchen packt das Fernweh. Früher flogen sie bis Afrika, bedingt durch den Klimawandel machen viele Zugvögel heute schon Halt in Südeuropa und verbringen dort den Winter. Typische Zugvögel von früher sind heute oftmals keine mehr. Sie verbringen den Winter in der Heimat, da die Winter deutlich milder geworden sind.

Für den Flug in den Süden brauchen die sportlichen Zugvögel kaum mehr als 12 Nächte.

Die meisten von ihnen fliegen in einer Höhe von 100-2.000 Metern. Einige Zugvögel können eine Flughöhe von 10.000 Metern erreichen. So können sie sogar den Himalaja überqueren. Nicht schlecht, oder?

Kälte-Rebellen

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Einige Vögel trotzen der Kälte und verharren während der kalten Jahreszeit hier bei uns, sog. Standvögel (z.B. Amsel, Meisen, einige Finken). Ganz schön mutig, denn Vögel sind (wie wir Menschen) gleichwarme Lebewesen. Ihre Körpertemperatur liegt bei 38-42 Grad. Das weiche Gefieder wird wie eine muckelige Daunenjacke mit Luftpolster aufgeplustert, so dass die Körpertemperatur nicht zu stark absinkt. Welche Tricks die kleinen gefiederten Überlebenskünstler sonst noch auf Lager haben, um zu überwintern, erfährst du hier:

  • kalte Füße: Eine beachtliche Körperfunktion verhindert, dass Vögel über ihre meist nackigen Beinchen Wärme verlieren: Das abwärtslaufende Blut gibt seine Wärme rechtzeitig an das in den Körper zurückfließende Blut ab und kühlt die Beine so auf fast null Grad runter. So gelingt es, dass ihre Füße nicht festfrieren oder absterben, wenn sie z.B. auf gefrorenen Pfützen laufen.
  • Sonne tanken: Dunkle Gefiederpartien können Sonnenwärme lange speichern und den Vogel wärmen. Ziemlich praktisch!
  • Schockstarre: In sehr kalten Winternächten können Vögel ihren Stoffwechsel verlangsamen und so eine Art Starre einnehmen, damit sie weniger Energie verbrauchen. Also ihr Vöglein: Nicht bewegen!
  • Stadtschwärmer: In den Städten ist es vielfach wärmer als auf dem Land. Aus dem Grund ziehen einige Vögel in die Städte, wenn es klirrend kalt wird.

Unser Monats-Liebling, die Amsel, gehört zu den sog. Teilziehern: Einige Amseln bleiben hier, andere fliegen in den Süden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Zugvögel eine höhere Überlebenschance haben als Standtiere.

Mit welchen Herausforderungen haben die Kälte-Rebellen zu kämpfen?

  • Kälte: da hilft nur aufplustern und wenig bewegen, um Energie zu sparen.
  • Gewichtsverlust: Gartenvögel verlieren in kalten Nächten bis zu 10% ihres Körpergewichts. Daher haben Sie morgens Bärenhunger und brauchen schnell Futter, um ihren Energiehaushalt aufzutanken. Welcher Vogel ist eigentlich wie schwer?

wie-schwer-bin-ichDownload: klicke hier

  • Übernachtungsmöglichkeit: für die kalten Nächte suchen kleine Vögel, wie Meisen, eine Bleibe. Gern ziehen sie sich in Nistkästen zurück, denn dort ist es warm, behaglich und geschützt. Die Nistkästen also unbedingt über Winter hängen lassen! Zaunkönige kuscheln sich sogar ganz eng an ihre Artgenossen und bilden Kuschelgruppen, damit sie sich gegenseitig schön warm halten.
  • Futterangebot: Dies ist im Winter nicht in Hülle und Fülle verfügbar, wird aber dringend gebraucht, um Energiereserven zu füllen. So wird der Ernährungsplan vieler Vögel kurzerhand umgestellt: Meisen, die im Sommer überwiegend von Insekten leben, fressen plötzlich alles, was da ist (z.B. Körner und Samen). Sehr schlau, denn sonst hätten Sie ernsthafte Probleme zu überleben.

In puncto Futterangebot kannst du unseren gefiederten Freunde bestens bei der Überwinterung unterstützen. Wie? Das erfährst du in folgendem Beitrag.

Frohes Füttern!

Exklusiv für dich: lustige Fakten aus der Vogelwelt

  • Die Kolibri-Art Bienenelfe ist 5,7 Zentimeter klein und 1,6 Gramm leicht. Sie legt das kleinste Ei der Welt, das mit 6,35 mm kleiner als ein Tic Tac ist. Die Nester sind so groß wie Fingerhüte.
  • Der Balufußtölpel tanzt gerne, um damit Weibchen zu beeindrucken
  • Albatrosse können im Flug ein Nickerchen machen
  • Blaumeisen desinfizieren ihr Nest mit Kräutern
  • Es gibt eine Drosselart, die pupst, um im Erdreich lebende Würmer aufzuscheuchen.
  • Vier giftige Vogelarten leben auf der Welt, z.B. der Pitohui. Er ist giftig, weil er giftige Käfer frisst
  • Es gibt nur einen Vogel, der Winterschlaf hält: die Winternachtschwalbe.
  • Schokolade ist für Papageien tötlich.
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