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Eichh-rnchen

NOVEMBER-HELD: EICHHÖRNCHEN

Der Herbst ist da! So schön bunt und prachtvoll! Hauptsaison für unseren flauschigen Monatsheld: Das Eichhörnchen. Häufig ist es in diesen Tagen von uns zu beobachten, wie es eifrig Vorräte sammelt, um im kalten Winter stets einen abwechslungsreichen Speiseplan zu genießen. Dabei hüpft es lustig von Baum zu Baum und flitzt über Gehwege und Straßen. Ganz schön fleißig, dieses kleine putzige Wesen. Einer der vielen Gründe, das flinke Wuseltier genauer unter die Lupe zu nehmen.

Starten wir mit den Fakten:

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Kletterkünstler und Schatzsucher

Das Eichhörnchen achtet im Winter auf seine schlanke Linie und frisst sich - anders als andere Nager - keinen Winterspeck an. Klar, es hält ja auch keinen Winterschlaf. Vielmehr ackert es im Herbst wie ein Weltmeister und versteckt massig Vorräte für die bevorstehende Kälteperiode. Dabei kommen all seine Kletterkünste voll zum Einsatz. Die Verstecke erstrecken sich meist über ein großes Gebiet und sicherheitshalber wird mehr versteckt, als später tatsächlich gebraucht wird. Typische Verstecke sind Baumlöcher oder Erdmulden.

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Die lernfähigen Überlebenskünstler machen sich an kalten Tagen in ihrer ein- bis zweistündigen Aktivitätsphase auf den Weg, um Nahrung aus einem der Futter-Depots zu holen. Dies ähnelt einer Schatzsuche, bei der das clevere Tierchen auf drei Arten vorgeht:

  • Es lässt sich durch den Geruch leiten
  • Die Umgebung des Verstecks ist mit Markierungen versehen
  • Es erinnert sich durch sein gutes Gedächtsnis an das Versteck

So findet es Futtervorräte selbst unter einer dichten Schneedecke wieder – kaum zu glauben, oder? Je nach Alter, Größe und Wettergegebenheiten frisst es zwischen 35-80 Gramm Futter am Tag.

Die rot-braunen Nagetierchen machen ihrem Namen alle Ehre. Sie sind sozusagen Nussknacker auf Pfoten. Im Ober- und Unterkiefer befinden sich zwei lange gebogene Schneidezähne, die extrem scharf sind und harte Nussschalen quasi aufsprengen können. Der Unterkiefer ist darüber hinaus geteilt, so dass er zum herausnagen der Nusskerne gespreizt werden kann. Ganz schön schlau von der Natur!

Alle Sinne beieinander

Sehen, Hören, Riechen – bei den tagaktiven Eichhörnchen sind diese drei Sinne prima ausgeprägt. Die großen braunen Kulleraugen verschaffen dem Tier einen genialen 360° Rundumblick. Zudem ist die räumliche Wahrnehmung der kleinen Klettermeister ideal ausgestattet: Es muss die Abstände und das gesamte Umfeld für seine sportlichen Sprünge von Baum zu Baum gut einschätzen können, um sich sicher und flink zu bewegen.

Natürliche Feinde können bei den kleinen Nager quasi einpacken. Ehrlich! Denn Eichhörnchen hören so gut, dass fast jeder Anschleichversuch eines Feindes kläglich scheitert. Die raffinierten Nager bringen sich umgehend in Sicherheit. Dem exzellenten Hörsinn ist es also zu verdanken, dass Eichhörnchen nur selten von natürlichen Feinden wie Katzen, Wieseln, Luchsen, Krähen, Baummardern und Greifvögeln erwischt werden.

Nicht zuletzt sind Eichkatzen echte Schnüffelkönige: Das feine Näschen hilft ihnen dabei, jede noch so gut versteckte Nuss zu wittern – sogar wenn sie unter dem Schnee liegt. Beim Fühlen und Tasten helfen feine Tasthaarre (sogenannte Vibrissen), die bei den Eichhörnchen an der kleinen Schnauze, über den Augen, an den Beinchen, am weißen Bauch und über der Schwanzwurzel angesiedelt sind. Diese funktionieren wie kleine Sensoren und helfen bei der Orientierung in der Nacht. Auch sind sie eine praktische Unterstützung im Sprung, denn die richtigen Abstände zwischen Ästen und Zweigen abzuschätzen kann mitunter ziemlich schwierig werden. Gut, dass die Evolution auch hierfür vorgesorgt hat. 

Liebesleben und Nachwuchs

Eichhörnchen halten nicht viel von Beziehungen und leben meistens als Einzelgänger. Dafür bekommen sie schon früh im Jahr, etwa im Januar, echte Frühlingsgefühle und gehen auf Partnersuche. Nähern sich ein Männchen und Weibchen an, kommt es nicht selten zu stürmischen Verfolgungsjagden in Baumwipfeln und am Boden. Dies kann in Einzelfällen sogar zum Kampf führen, da nicht selten gleich mehrere Männchen um ein Weibchen buhlen. Bald haben sich die neckischen Turteltäubchen ausgetobt und es kommt zur Paarung. Danach ist für das Weibchen Schluss mit lustig. Es vertreibt das Männchen und reagiert während der Tragezeit von 38 Tagen aggressiv auf die bloße Anwesenheit von Männchen. Unter Eichhörnchen ist die Tragezeit und Aufzucht der Jungen reine Frauensache. Das Männchen tröstet sich über den Schmerz hinweg, indem es weitere Weibchen zur Paarung aufsucht. Viel Erfolg!

Die Eichhörnchen-Dame bringt oft zwei Würfe pro Jahr zur Welt: Einen im Februar und einen im Spätsommer. Dafür zieht sie sich ins kuschelige Eichhörnchen-Heim zurück, das (Wurf-) Kobel genannt wird. Es ist kugelförmig, befindet sich auf einer Astgabel in einer Höhe von mindestens sechs Metern, hat einen Durchmesser von 30-50 cm und ist innen liebevoll mit Moos und Gras ausgekleidet. So ist es top isoliert,wasserdicht und wohlig warm. Die pfiffigen Eichhörnchen statten ihr Domizil mit mindestens zwei Eingängen aus. Einer davon befindet sich immer an der Unterseite, wodurch das Nest betreten wird. Der eifrige Charakter der quirrligen Tiere zeigt sich neben der Nahrungssuche auch beim Nestbau. Bis zu acht Nester baut ein Eichhörnchen und nutzt diese für unterschiedliche Zwecke: als Winterquartier, Sommerdomizil oder Schlafplatz. Es schützt die kleinen Nager vor natürlichen Feinden. Bei drohender Gefahr zieht das schlaue Sprungtalent einfach um. Ganz schön praktisch!

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Der Kobel ist die perfekte Kinderstube für Eichhörnchenbabies. Pro Wurf werden zwei bis fünf Jungtiere geboren und wiegen kaum mehr als eine Walnuss (ca. 10g). Sie sind zunächst nackt, taub und blind. Die kleinen Knopf-Äuglein öffnen sich erstmalig nach vier Wochen. Drei Monate lang kümmert sich Mama Eichhörnchen allein um ihren Nachwuchs. Sie säugt und umsorgt ihre Lieben aufopferungsvoll. Danach ist es für die Kleinen Zeit selbstständig zu werden und eigenständig auf Futtersuche zu gehen. Die Jungtiere sind mutige Draufgänger, einer der Gründe, weshalb viele von Ihnen das erste Lebensjahr nicht überleben. Im Alter von 12 Monaten werden die Tiere geschlechtsreif. 

Jetzt wird es wieder kurios:

  • Ein paar Millionen Bäume wachsen jedes Jahr aufgrund der Tatsache, dass Eichhörnchen mehr Nüsse und Eicheln vergraben, als sie tatsächlich brauchen und wiedersuchen.
  • Eichhörnchen können jeden Tag mehr als die Hälfte ihres Körpergewichts an Nahrung aufnehmen.
  • Während es von Ast zu Ast springt kann das Eichhörnchen seine „Flugbahn“ mit dem Schwanz als Steuerruder korrigieren.
  • Apropos Schwanz: Eichhörnchen können über ihren Schwanz mit Artgenossen kommunizieren.
  • Auch dient ihr buschiger Schwanz als Heizung im Winter und als Sonnensegel im Sommer.
  • Das Gehirn eines Eichhörnchens ist gerade mal so groß wie eine Walnuss.
  • „Der Teufel ist ein Eichhörnchen“ - Einer Sage zufolge soll der Teufel einst in Gestalt eines Eichhörnchens einen Jäger so sehr genarrt haben, dass dieser zu spät zur Kirche kam. Im übertragenen Sinn bedeutet die Redewendung also, dass man sich gerade auch vor den Dingen hüten soll, die völlig harmlos erscheinen. Am Ende könnten sie doch großes Unheil heraufbeschwören.
  • Eichhörnchen flitzen im Zickzack Bäume hoch, um ihre Feinde zu verwirren und ihnen die Verfolgung zu erschweren.
  • Eichhörnchen gibt es nur in Europa, Teilen Asiens und in Kapstadt. Auf den anderen Kontinenten und dem Rest Afrikas hat eine Ansiedlung nicht geklappt.
  • Eichhörnchen sind Allesfresser und eignen sich daher super als Schädlingsbekämpfer für deinen Garten. Sie halten Schnecken, Würmer, etc. fern.
  • Eichhörnchen können durch die Schale der Nuss riechen, wie lange die Nuss haltbar ist. 

 

Wann braucht ein Eichhörnchen Hilfe und was kann ich tun?

Ganz schön putzig ist es, wenn Eichhörnchen Menschen verfolgen, sich fangen und streicheln lassen oder gar an den Hosenbeinen hochklettern. „Der kleine Wusel mag mich“, könntest du denken. Nicht ganz, das Eichhörnchen bittet dich mit seinem Verhalten um deine Hilfe. Keine Bange, Eichhörnchen übertragen keine Tollwut oder andere Krankheiten. Du kannst sie ohne Scheu behutsam anfassen und vorsichtig hochnehmen. Sogar Jungtiere werden von ihrer Mama nicht abgestoßen, wenn der menschliche Duft an ihnen haftet. Dennoch empfehlen wir dir beim Hochheben, Handschuhe zum eigenen Schutz zu tragen, insbesondere bei ausgewachsenen Tieren. Aus Instinkt oder Angst könnten die Tiere nämlich anfangen zu beißen, um sich zu verteidigen. Einmal aufgelesen und ins Herz geschlossen, möchtest du deinem flauschigen Freund sicher bestmöglich helfen. Wir verraten dir wie:

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Beobachte das Tier eine Zeit lang!

Vor allem bei Jungtieren beobachtest du lieber vor dem Hochnehmen das Tierchen ganz genug. Denn die meisten Jungtiere werden von ihrer Mama oder ihren Geschwistern vermisst und zurückgeholt. Damit wäre dem Kleinen natürlich am meisten geholfen, denn so kann es in gewohnter Umgebung gesund werden. Solange es nicht von der Familie aufgelesen wird, solltest du das Eichhörnchen-Jungtier genau beobachten, damit du sofort bemerkst, falls sich sein Gesundheitszustand verschlechtert. Halte auch Ausschau nach Geschwistern. Häufig findet man den gesamten Wurf, da zum Beispiel der Kobel zerstört wurde oder die Mama nicht mehr lebt. Mach dich bereit, Ersatzmama zu werden und die Kleinen zu adoptieren.

Eichhörnchen-Findelkinder benötigen kuschelige Wärme!

Lege das Eichhörnchenkind in einen Karton. Ganz wichtig ist, dass es nicht unterkühlt! Viele Eichhörnchen sterben an Unterkühlung, da die Körperfunktionen nur bei einer normalen Körpertemperatur funktionieren. Auch bei warmen Temperaturen solltest du dem Eichhörnchen eine Wärmequelle anbieten, an die es sich kuscheln kann. Dazu eignen sich ein Handtuch oder T-Shirt zum einkuscheln und eine wohlig warme Wärmflasche oder ein Körnerkissen. Gib ihm ausreichend Platz im Karton, damit es sich von der Wärmequelle zurückziehen kann, falls es ihm zu warm wird.

Halte die Flüssigkeitsversorgung aufrecht!

Jedes Eichhörnchen braucht Zugang zu frischem Wasser. Die Körperfunktionen schwächeln auch bei einer Unterversorgung, daher solltest du ein hilfsbedürftiges Tier ausreichend mit Flüssigkeit versorgen. Dazu kann abgekochtes Wasser oder Fencheltee verwendet werden. Ein Hauch Zucker oder Honig verschafft dem schlappen Hörnchen neue Energie und die Lebensgeister werden geweckt. Die Flüssigkeit kannst du dem Eichhörnchen in winzig kleinen Einheiten über einen Teelöffel oder mit einer Pipette vorsichtig in die Backentaschen träufeln.

Im zweiten Schritt benötigt das Eichhörnchenbaby einen Muttermilchersatz. Dazu solltest du dich von einem Tierarzt oder einer Wildtiernothilfe beraten lassen. Denn bei einer falschen oder zu frühen Fütterung mit Milch kann das Eichhörnchen starke Magenprobleme mit Krämpfen oder Kreislaufzusammenbrüchen erleiden.

Prüfe den Gesundheitszustand des Eichhörnchens!

Die Notfallversorgung ist nun abgeschlossen. Jetzt geht es darum festzustellen, wie das Eichhörnchen weiter versorgt werden sollte. Dazu solltest du folgende Prüfschritte durchlaufen:

  • Ist das Eichhörnchen schlapp?
  • Ist es unterernährt?
  • Kann es sich einwandfrei bewegen?
  • Hat das Tier offene Verletzungen?
  • Gbt es sonstige Auffälligkeiten?

Schaffe eine geeignete Unterkunft!

Gönne dem kleinen Racker jetzt viel Ruhe, um sich von den Strapazen zu erholen. Bringe das Eichhörnchen dafür in einen ruhigen Bereich. Die Unterkunft sollte so sicher sein, dass sich das Tierchen nicht verletzen kann. Außerdem sollte es sich nicht verletzen, indem es heraus klettert, etc.

Wie geht es weiter?

Melde dich bei einer Wildtierstation oder einem Tierarzt, die dich bei der weiteren Versorgung unterstützen können. Besonders Wildtierstationen kümmern sich darum, Eichhörnchen so aufzupäppeln, dass sie möglichst schnell wieder ausgewildert werden und ein artgerechtes Leben führen können.

Das hast du gut gemacht! Du kannst stolz auf dich sein!

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