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JUNI-HELD: BIENE

Am 20. Mai wurde zum zweiten Mal der Weltbienentag ins Leben gerufen, um auf das Thema Bienensterben aufmerksam zu machen. Mit unserem aktuellen Blog-Beitrag geben wir dir kompaktes Bienen-Wissen an die Hand, damit du deine Kunden umfassend zu diesem Thema informieren kannst und für Fragen bestens gewappnet bist. 

Wer das Wort „Biene“ hört, denkt in der Regel sofort an die Honigbiene. Doch darüber hinaus gibt es 30.000 weitere Bienenarten, die man unter dem Oberbegriff „Wildbiene“ zusammenfasst. Auch die Hummel gehört zu den Wildbienen, genauer gesagt gibt es sogar 40 verschiedene Hummel-Arten. Ganz schön beeindruckend!

Liest oder hört man nun vom Bienensterben, dann geht es um genau diese Wildbienen, nicht unsere Honigbiene! In Europa ist rund die Hälfte aller Wildbienenarten gefährdet und jede zehnte Wildbienenart sogar vom Aussterben bedroht! Um die bekannte Honigbiene brauchen wir uns hingegen weniger Sorgen machen. Seit den 60er Jahren hat sich die Anzahl der Bienenstöcke sogar fast verdoppelt. Solange es Imker gibt, sind unsere Honigbienen also nicht gefährdet. 

Du weißt gar nicht genau, wie eine Wildbiene aussieht? 

Das ist auch gar nicht so einfach zu sagen, denn in unseren Breitengraden gibt es ca. 550 verschiedene Wildbienen-Arten, die sich durch Größe und Farbe voneinander unterscheiden. Manche sind klein, andere groß und dann gibt es sie in rot, gelb, schwarz oder braun. Die meisten Wildbienen tragen einen Pelz, andere sind ganz unbehaart. Einige sehen aus wie Wespen, andere wie Fliegen oder Schmetterlinge. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale, die alle Wildbienen gemeinsam haben, sind ihre vier Flügel sowie die etwas längeren Fühler. 

Und was unterscheidet die Wildbiene von der Honigbiene? 

Wildbienen sind richtige Feinschmecker. Viele Wildbienen sammeln Nektar und Pollen ganz bestimmter Pflanzenfamilien, einige sogar die Pollen von ganz bestimmten Pflanzenarten. Die Honigbiene ist in dieser Hinsicht weniger wählerisch und daher ein sogenannter Pollengeneralist.

Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienen nicht in einer sozialen Gemeinschaft, sondern sind Einzelgänger. Weibliche Bienen bauen ihre Nester allein und versorgen ihren Nachwuchs auch ohne die Hilfe ihrer Artgenossen. Zwei Drittel aller Wildbienenarten nisten im Boden. Sie leben im Sand, Moos oder zwischen Steinen. Die restlichen Arten bauen ihr Nest in Pflanzenhalmen oder in kleinen Löchern von Baumstämmen. 

Das Leben einer Wildbiene ist mit vier bis sechs Wochen sehr kurz. Im Frühjahr suchen sich die Wildbienen ein Nest und legen darin 4 bis 30 Eizellen ab. Um diese zu versorgen, wird etwas Proviant in Form von Pollen und Nektar da gelassen. Es dauert etwa ein Jahr, bis die Nachkommen verpuppt, geschlüpft und aus ihren Nestern gekrabbelt sind, sobald es im Frühjahr etwas wärmer wird. 

Bienen im Allgemeinen und insbesondere Wildbienen stechen nur sehr selten. Nicht alle Wildbienenarten besitzen einen Stachel und bei anderen ist der Stachel so weich, dass er zu schwach ist, um die menschliche Haut überhaupt zu durchdringen. Außerdem sind Wildbienen überhaupt nicht aggressiv und wehren sich erst, wenn man sie direkt bedroht, zerquetscht oder auf sie tritt.

Sind Honigbienen wirklich so fleißig wie man immer sagt? 

Auf jeden Fall! Eine Arbeiterbiene fliegt bis zu zehnmal am Tag los und besucht bis zu 3.000 Blüten pro Tag. In ihrem Honigmagen kann sie dabei fast genauso viel Honig transportieren wie ihr eigenes Körpergewicht beträgt. Für 1 kg Honig arbeiten auf diese Weise 350 Bienen ihr ganzes Leben lang. Sie fliegen zusammengerechnet 240.000 km weit, so viel wie 6x um die Erde! Ein Grund mehr, ihnen das Leben einfacher zu machen und mindestens Teile deines Gartens auf unseren Liebling des Monats, die schmackhafte Stroetmann Blühmischung, umzustellen.

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Und was machen die „männlichen Bienen“, also die Drohnen, so? Nichts - sie lungern in der Gegend herum, naschen am Honig, treffen sich mit Ihren Kumpels und halten Ausschau nach ihrer Königin, um sie zu beglücken. Und wenn sie vorbeigeflogen kommt, dann geht der Sprint los. Die Königin ist nicht wählerisch - es gibt kein Gebalze und Getue. Wer dran ist, darf ran. So lässt sich die Bienenkönigin während des einen Begattungsflugs von bis zu 15 Drohnen begatten. Kleiner Nachteil aus rein menschlicher (oder männlicher) Sicht: nach der Begattung fallen die Drohnen tot vom Himmel. Und wenn die Drohnen keine Gelegenheit bekommen haben, die Königin zu begatten, dann werden sie im Herbst aus dem Stock vertrieben.

Bienen alleine reichen nicht aus

Bienen alleine reichen nicht aus, um die Pflanzen in unserer Umgebung zu bestäuben. Beobachtungen haben gezeigt, dass Pflanzen besonders viele Früchte und Samen hervorbringen, wenn möglichst viele unterschiedliche Bestäuber vorhanden sind. So gibt es neben der Honig- und Wildbiene noch eine Vielzahl an wild lebenden Insekten, die den gleichen Job erledigen. Dazu gehören Fliegen, Käfer, Ameisen, Schmetterlinge und sogar auch Vögel.

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In einigen Teilen Chinas werden die Auswirkungen des Bienensterbens schon drastisch sichtbar. Da es dort keine Bienen mehr gibt, werden hier Menschen als Ersatzbestäuber eingesetzt, die mit Hilfe von Wattebäuschen, Pinseln oder anderen selbstgemachten Werkzeugen Millionen Obstbäume per Hand bestäuben.

Zum Schluss erhältst du noch 5 spannende Fakten zu Bienen, die du bestimmt nicht vergessen wirst:

1. Die Honigbiene ist nach dem Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier in Deutschland. 

2. Honig ist Bienenspucke. Genauer gesagt saugen Bienen mit ihrem Rüssel Blütennektar und Honigtau, einer Ausscheidung von Blattläusen, auf und transportieren beides in ihrer Honigblase in den Bienenstock. Dort würgen sie den Saft heraus, der von Stockbienen eingelagert wird. Mithilfe von Enzymen und Säuren dickt der Saft nach und nach ein, bis er bei einem Wassergehalt von unter 18 % zu Honig wird.

3. Honigbienen überwintern in ihren Bienenstöcken. Durch Muskelzucken erzeugen sie Wärme, damit sie nicht erfrieren. 

4. Die Bienenkönigin legt am Tag bis zu 2.500 Eier, das sind 15 Eier pro Minute. Sie kann bis zu sechs Jahre alt werden und ist neben dem Nachwuchs auch für die Harmonie ihres Volkes zuständig. Mithilfe von ausgestoßenen Duftstoffen vermittelt sie ihrem Volk, dass es ihr gut geht und beruhigt sie auf diese Weise.

5. In Indien kommt es immer wieder zu schlimmen Zusammenstößen, wenn Elefanten Bahngleise überqueren. Die Eisenbahn nutzt daher die tatsächliche Angst der Elefanten vor Bienen in Form von Bienensummen über Lautsprecheranlagen, um die Elefanten von vorbeifahrenden Zügen fernzuhalten.

Jetzt ist neben dem Bienensterben auch immer die Rede vom Insektensterben. Wie sieht es da aus? 

Dass nicht nur Bienen für das Bestäuben unserer Pflanzen verantwortlich sind, sondern auch andere Insekten, bringt uns zum nächsten Problem: In den letzten Jahren ist die Zahl der Insekten nicht nur zurückgegangen, sondern regelrecht eingebrochen. In einigen Teilen Deutschlands ist die Zahl der Insekten in den letzten 30 Jahren um über 75 % zurückgegangen. 

Gleichzeitig sind 90 % unserer Wildpflanzen und 75 % aller wichtigen Nutzpflanzen von der Bestäubung durch Insekten abhängig! Nur so können sie einen hohen Ertrag und eine gute Qualität liefern. Darunter sind nicht nur  Obst- und Gemüsesorten, sondern auch Raps, Baumwolle, Kakao und Kaffee. Fehlen Insekten, müssen wir neben Birnen, Äpfeln und Tomaten auch wohl oder übel auch auf unseren geliebten Kaffee und Kleidung aus natürlichen Materialien verzichten. Unvorstellbar!

Insekten haben also eine unschätzbar große Bedeutung für unser Ökosystem! Wenn Insekten fehlen oder einfach nur zu wenig werden, könnte dies kollabieren. Neben der bereits genannten Bestäubung haben Insekten noch so viel mehr Aufgaben:

- Nahrung: Insekten bilden für eine Vielzahl weiterer Tiere wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien die Nahrungsgrundlage. 

- Verwertung: Auch bei der Remineralisierung organischer Stoffe wie Pflanzenresten und Tierleichen im Boden spielen Insekten eine wichtige Rolle.

- Regulation: Insekten sind wichtige Nützlinge in der Land- und Forstwirtschaft. Im Bio-Anbau, wo auf Pestizide weitestgehend verzichtet wird, ist die Förderung von Nützlingen sogar ein elementarer Bestandteil der Produktion, da durch sie die Ausbreitung schädlicher Insekten eingedämmt wird.

Woher kommt dieser dramatische Rückgang?

Der Hauptgrund für das drastische Insektensterben sind wahrscheinlich wir, der Mensch. Auch wenn einzelne Insektenarten durch unterschiedliche Ursachen leiden, lassen sich doch grundsätzlich einige Gründe zusammenfassen: durch zunehmende Bebauung sowie Bodenversiegelung kommt es zu Flächenverlusten. Auch Privatgärten werden immer karger, Rasen wird penibel gekürzt, Kieselsteine erleichtern die Gartenpflege und exotische Zierpflanzen sehen einfach nur noch gut aus, bieten den Insekten aber keine weitere Nahrung. Auch Naturschutzgebiete sind zu klein und liegen zu weit auseinander, sodass einzelne Populationen isoliert werden und unter Inzucht leiden. Für Insekten gehen so zunehmend der natürliche Lebensraum, Nist- und Brutstätten sowie Nahrung verloren.

 

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